Tal der Drachen (German Edition) by Markus Salomon

Tal der Drachen (German Edition) by Markus Salomon

Autor:Markus Salomon [Salomon, Markus]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-11-22T00:00:00+00:00


21

Beim Frühstück am nächsten Morgen unterhielt sich das junge Paar angeregt. Keiner von beiden bemerkte, dass Ruhd aufmerksam lauschte. Immer wieder kreiste das Thema um den Drachen. Nach einer Weile verzog Ruhd ungeduldig das Gesicht und meinte: „Entweder diskutiert ihr den ganzen Tag erfolglos weiter oder ihr handelt. Habt ihr schon vergessen, dass euch Berater zur Seite stehen?“

„Nun, was meinst du denn?“, entgegnete Anastar leicht ungehalten.

„Eine Möglichkeit wäre, ihr geht zu dem Labyrinth und sprecht mit dem Drachen, was ich aber für viel zu gefährlich halte. Eine andere Möglichkeit wäre, euch erst einmal mit Enuk zu beraten. War nicht das der Rat eures Ahnen?“

Entgeistert sah sich das Paar an und verfluchte sich innerlich, nicht selber auf diese naheliegende Idee gekommen zu sein. Gleich nach dem Frühstück standen die beiden auf und begaben sich in den Innenhof, wo der Visu ruhig stand. Bevor einer von beiden den Versuch unternehmen konnte, mit dem Baumwesen Kontakt aufzunehmen, spürten sie schon das inzwischen vertraute Prickeln. Ohne Umschweife meinte Enuk: „Ihr seid also dem Drachen begegnet. Lexnok ist übrigens sein Name. Ruhd hat Recht, es wäre viel zu gefährlich, wenn einer von euch sich auf den Weg machen würde, ihn aufzusuchen. Zum Glück steht Perfion, mein Abkömmling, gleich neben dem Hinterausgang seines Labyrinthes. Er wird Kontakt aufnehmen.“

Nach dieser Aussage brach Enuk den Kontakt ab und reagierte nicht auf weitere Versuche des Paares, mit ihm Verbindung aufzunehmen. So blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich wieder ins Schloss zurückzuziehen.

Voller Ungeduld streiften Larida und Anastar durch das Schloss, kaum in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen. Als Anastar sich seiner Gefährtin zärtlich näherte, wies sie ihn sanft zurück, weil sie zu abgelenkt war. Dieser griff aus lauter Langeweile zu seinem Dolch und einem Stück Holz und begann zu schnitzen. Unkonzentriert schabte er einen Span nach dem anderen ab, ohne selber zu wissen, was er eigentlich genau tat. Umso überraschter war das Paar, als nach einer Weile die Formen eines Felsens erkennbar wurden, auf dem offenbar ein Drachen thronte. Wie von einer fremden Macht gesteuert, setzte Anastar sein Werk fort, bis er schließlich am Abend fertig war. Deutlich waren Züge des Berges Ulois zu erkennen, der sich einige Tagesreisen westlich von Arkham befand. Nach einem lustlosen Mahl musste das Paar einsehen, dass der weitere Abend wohl ereignislos verlaufen würde und begab sich ins Bett.

Am nächsten Morgen stand die Sonne bereits hoch am Himmel, als Larida ihren Gefährten sanft an der Schulter rüttelte. „Auf, du Faulpelz, willst du nicht mal was essen?“, fragte sie ihn.

Tatsächlich musste Anastar feststellen, dass er einen Bärenhunger hatte. Das Paar begab sich in den Speisesaal und wollte sich gerade zum verspäteten Frühstück niederlassen, als draußen ein gewaltiges Rauschen wie von einem gigantischen Vogelschwarm zu hören war. Erschrocken sahen die beiden sich an und Larida meinte ängstlich: „Was machen wir, wenn das ein Schwarm Ahnira ist? Wir alleine können unmöglich genug von ihnen vom Himmel holen und auch mit Enuks Hilfe werden wir sie wohl nicht alle besiegen können. Aber wir können unmöglich das Schloss den Magiern überlassen.



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